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Geschichten, die das Leben schreibt :-)

Autorenbild: Ellen MadlenerEllen Madlener

Elias April 21’


PEG Da klingeln wahrscheinlich einige Fragezeichen im Hinterstübchen. Warum? Weil noch nie gehört! Ja, so ging es mir auch, alleine schon die Aussprache des Begriffes ist ein Zungenbrecher! Voll ausgeschrieben bedeutet es Perkutane endoskopische Gastrostomie und übersetzt heißt es: endoskopisch angelegter künstlicher Zugang von außen durch die Bauchdecke in den Magen. Ein Thema vor dem ich mich lange gesträubt habe. Zumal es immerhin ein operativer Eingriff ist. Nasale Magensonden sind grundsätzlich nicht dafür ausgelegt auf Dauer zu liegen, wobei auch hier gilt, die Ausnahme bestätigt die Regel! Sobald Elias erbricht, was momentan ziemlich häufig vorkommt, bedeutet das meistens, dass ich die Sonde neu legen muss. Mittlerweile zwar ein routinierter Akt, jedoch ziemlich unangenehm für Elias. Nach langem Überlegen stand die Entscheidung für eine PEG fest. 12. April 21´war der Stichtag, an dem wir den Termin im Klinikum hatten und uns auf den Weg machen wollten.


Mit ganz viel Hoffnung im Herzen und mit mindestens genauso viel Aufregung & Angst starteten wir in besagten Tag. Und dann? Ging alles schief… Als wir loswollten, war plötzlich meine EC-Karte nicht mehr auffindbar, einfach weg! Auch Elias hat kurz vor Abfahrt nochmal seinen kompletten Mageninhalt inklusive Sonde über uns beide erbrochen. So hieß es für mich alles umziehen und Sonde neu legen. Als wenn es der Vorbote wäre, für das was noch kommt. Mit mindestens 45 Minuten Verspätung fuhren wir los. In der Klinik wurden wir freundlich aufgenommen & empfangen. Wir warteten im Aufnahmezimmer auf das Aufnahmegespräch mit dem OA. Dann ging das Warten los. Ca. 1 Stunde verging, bis uns eine Schwester sagte: „Der OA hat angerufen, wir müssen verschieben, gehen Sie bitte auf gegenüberliegende Station“. Wir ahnten was das bedeutete. Nach weiteren 1,5 Stunden Warten auf dem Flur, sagte man uns, man habe vergessen uns abzusagen. Zuerst dachte ich der OA macht einen Scherz und dann übermannte mich eine derartige Wut, die ich trotz aller professionellen Freundlichkeit nicht habe verbergen können. Ich fragte ihn, wie er sich das vorstellt, dass wir ein intensivpflegepflichtiges Kind haben und uns für diese Woche keinerlei ambulante intensivmedizinische Versorgung zur Verfügung steht. Natürlich zeigte er Verständnis, jedoch holte mich das von meinem innerlichen Wut-Trip nicht mehr runter.





Dieser Tag war eine einzige Katastrophe. Am Abend habe ich angefangen, all das zu reflektieren, habe mich gefragt, warum diese OP nicht stattgefunden hat. Denn immerhin hat alles was passiert einen Grund, auch wenn wir es nicht immer verstehen können. Nach und nach dämmerte es mir. Vor einem Jahr, habe ich mich völlig gegen eine PEG ausgesprochen, mir hat es regelrecht die Nackenhaare aufgestellt…und trotzdem standen wir an dem Punkt, an dem wir besagtes Vorhaben umsetzen wollten. Elias und ich sind in enger Verbindung, auch wenn er nicht mit mir spricht wie Luis, so weiß ich intuitiv dennoch was gut für ihn ist. Ich bin sein Sprachrohr, ich vertrete ihn. Meine mütterliche Intuition hat sich immer dagegen gesträubt und trotzdem ging ich letztlich darüber hinweg. So fragte ich mich, ob mir das Leben zeigen musste, dass ich auf dem Holzweg bin. Das Leben spricht mit dir, du musst nur zuhören. #godknowsbest.


Dankbarkeit kehrte ein. Plötzlich war ich dankbar, weil ich erkannte, dass es nicht grundlos geschah und ich etwas übersehen habe. Nicht mehr nach meiner mütterlichen Intuition gehandelt habe, sondern ausschließlich nach meinem Verstand. Mein Verstand, hat mich im Zusammenhang mit Elias schon immer in die Irre geführt. Das lehrte mich das Leben ein Vielfaches! Als Außenstehender mag das oft irrsinnig wirken und nicht nachvollziehbar und dennoch weiß ich, ich kann mich auf meine Intuition immer verlassen! Denn eigentlich, wollte ich etwas völlig anderes forcieren! Ich möchte, dass Elias isst. Ja, das ist vielleicht ein Weg, der sich äußerst holprig gestalten kann und dennoch ist es eine Chance! Und so stand die Entscheidung fest, wir werden uns bei der Ess-Lern-Schule NO-Tube in Graz Unterstützung suchen, um Elias dabei zu helfen all seine Nahrung oral aufzunehmen. Fortsetzung folgt!





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